Stadtblatt vom 10.03.2004   
Christian Weiss, GAL Heidelberg

Chaos bei der HSB - wer ist verantwortlich? 

Die Abberufung von Herrn Vogt bei den städtischen Unternehmen HSB und HVV wirft aus meiner Sicht ein ganz fatales Licht auf unser Unternehmen und auf die Personalpolitik von Oberbürgermeisterin Weber. Nicht nur, weil es für einen externen Vorstand offensichtlich nicht möglich ist, "ein Bein auf den Boden zu bekommen" - siehe die Trennungen der letzten Jahre. Sondern besonders aufgrund des Umgangs mit Personen, der nun offensichtlich zum besonderen Heidelberger Stil wird: Da wird Herr Vogt Knall auf Fall während kurzer Krankheit und ohne Vorwarnung fristlos abberufen. Die Gründe für seine Abberufung kennt dieser nach wie vor nur aus der Zeitung (!), die Möglichkeit Stellung zu beziehen, wurde ihm immer noch nicht eingeräumt. 
Wer kann ein solches Vorgehen akzeptieren? Wer maßt sich an, über die Arbeit eines Menschen derart zu urteilen, ohne diesen zu den Vorwürfen angehört zu haben. Kritik am Vorgehen kommt da nur von den Kleinen im Gemeinderat. SPD und CDU sind sich wieder einmal einig - aus unterschiedlichen Gründen, über die man spekulieren darf. Aus meiner Sicht hat man Herrn Vogt im Unternehmen gezielt auflaufen lassen. Der Machtkampf mit dem Geschäftsführerkollegen Blaesius lief aber auf dem Rücken des Unternehmens. Fehler bei der Bergbahn und andere unterstellten Versäumnisse wurden nicht frühzeitig bereinigt, sondern dienten dazu, Entlassungsgründe für Herrn Vogt zu konstruieren. Dabei vergisst man, dass in Geschäftsführung und Vorstand das "4-Augen-Prinzip" gilt. Beide sind verantwortlich. Wenn Herr Vogt so schlecht gearbeitet hätte, wie man unterstellt, dann hätten sein Kollege Blaesius und Oberbürgermeisterin Weber längst einschreiten müssen. Auch hier liegen klare Verantwortlichkeiten und Versäumnisse. 
Die GAL hat bereits im Mai und Oktober letzten Jahres um Aufklärungen zu Vorwürfen gebeten, aber keine Antworten erhalten. Wir haben zudem aktuell an OB Weber einen Fragenkatalog gestellt, dessen Beantwortung eine Voraussetzung ist, um mit der HSB wieder nach vorne schauen zu können. Die Schaffung eines Bauernopfers darf nicht verdecken, dass es für unser Unternehmen keine Strategie, keine funktionierende Struktur und nicht das richtige Personal gibt. Das "Gewurstel" und Gezerre der letzten Jahre muss endlich einem klaren Neuanfang weichen. Zu befürchten ist leider, dass die beiden Großen dies wieder gemeinsam verhindern. 
 
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