Rhein-Neckar-Zeitung vom 13.01.2004 
 
"Da wird jemand geschlachtet"

Der Streit um die Bergbahn ist offenbar auch ein Streit innerhalb des HVV-Vorstandes

hob. HSB-Vorstand Manfred Vogt gibt sich optimistisch: "Ich hoffe, dass noch im Januar die Genehmigung erteilt wird." Bis Mitte Dezember konnten im Plangenehmigungsverfahren für die Sanierung der Bergbahn Einwendungen gemacht werden. Nun wartet Vogt täglich auf Post aus Karlsruhe. Doch bereits jetzt ist sicher, dass das Märchenparadies und das Berghotel auf dem Königstuhl diesen Sommer auch ohne Bergbahn überleben müssen.
Der HVV-Geschäftsführer Klaus Blaesius hat den Auftrag an das Unternehmen Garaventa nicht unterschrieben, so dass die HSB, nachdem die Frist abgelaufen ist, nun neu mit der Seilbahnfirma verhandeln muss. Warum? - "Die Verzögerungen sind nur durch interne Intrigen bei der HVV zu erklären", meint Ingolf Hetzel von der Bürgerinitiative "Freunde und Förderer der Bergbahn". "Die suchen nur noch einen Fehler, den sie Vogt zuschustern können", glaubt sein Mitstreiter Martin Wenger.
Klartext spricht auch ein HVV-Aufsichtsratmitglied : "Blaesius hantiert ständig mit vielen Millionen. Es ist nicht verständlich, warum er jetzt auf einmal die Auftragsvergabe an das Plangenehmigungsverfahren knüpft." Vogt sei "im Regen" stehen gelassen worden - und zwar nicht nur von der HVV, sondern auch von der Stadtspitze, nämlich von Oberbürgermeisterin Beate Weber und Baubürgermeister Raban von der Malsburg. Der Streit um die Bergbahn sei auch eine Intrige gegen den HSB-Vorstand.
Ähnlich sieht es ein Aufsichtsratkollege: "Seitdem Vogt angefangen hat, wird gegen ihn gemobbt. Die haben sich eingeschossen auf Vogt. Da wird jemand geschlachtet."
Das HVV-Aufsichtsratmitglied sagt aber auch, dass Vogt unglücklich agierte, als er Blaesius zur Unterschrift bewegen wollte: "Er berief sich dabei nur auf mündliche Zusagen von Garaventa und dem Freiburger Landesamt und hat nichts Schriftliches vorgelegt."
 
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